Courage-Preis 1999

Uschi Glas

Uschi Glas

„Es gehört Mut dazu, sich einer Angst zu stellen und sie auszuhalten. Der Wissenschaftsjournalist Hoimar von Ditfurth brachte auf den Punkt, weshalb der Courage-Preis etwas ganz Besonderes ist. Er wurde mir 1999 als Schirmherrin der Deutschen Hospiz Stiftung stellvertretend für all diejenigen verliehen, die sich für Sterbende und Schwerstkranke einsetzen. Stellvertretend für Menschen, die sich für eine Aufgabe engagieren, die alles andere als einfach ist. Denn immer noch verdrängen die meisten das Sterben anderer - zu sehr weist es auf die eigene Endlichkeit hin, die viele nicht wahrhaben wollen. Doch durch das Verdrängen vergeben sie die Chance, für ihre schwerstkranken Angehörigen da zu sein, ihnen ihre letzten Wünsche zu erfüllen und von ihnen Abschied zu nehmen. Statt dessen werden Sterbende immer noch in die Abstellkammer abgeschoben, sei es räumlich oder emotional.

Der Courage-Preis hilft, das bewusst zu machen. Er zeichnet Mut aus, der im Dienste anderer steht. Dazu gehört es bei dem Tabu-Thema Sterben auch, unbequem zu sein. Nur so lässt sich das Blickfeld der Gesellschaft auf die schlimmen Missstände lenken, die kaum jemand wahr haben will. Denn zur Courage gehören auch Verantwortung und der Blick für das Ganze. Der Blick für das Ziel, das allen dient: menschenwürdiges Sterben für jeden, sei es im Alten- oder Pflegeheim, im Krankenhaus, im Hospiz oder natürlich Zuhause.“

Die bekannte Schauspielerin und TV-Quotenkönigin engagiert sich seit 1996 ehrenamtlich für die Hospizbewegung. Als Schirmherrin der Deutschen Hospiz Stiftung setzt sie sich für die Rechte schwerkranker und sterbender Menschen ein. Mit dem Courage-Preis 1999 wurde die Münchener Schauspielerin für ihren großen Einsatz für einen menschlicheren Umgang mit Sterbenden gewürdigt.

Gäste am Kamin 1999

Gesprächsthema
„Moral und Macht - eine Verpflichtung auf dem Prüfstand"

Uschi Glas
Schauspielerin und „Quotenkönigin des Deutschen Fernsehens," seit 1996 Schirmherrin der Deutschen Hospiz Stiftung, München

Phillip Prinz von Preußen
Bekennender Christ und Theologiestudent, Ururenkel von Kaiser Wilhelm II., Grund- und Hauptschullehrer, Geschäftsführer der Gesellschaft Nehemia

Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering
Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei im europäischen Parlament.
Präsident der Europa-Union Deutschland, seit 1995 Honorarprofessur an der Universität Osnabrück

Volker Herres
Journalist, seit 1994 Fernseh-Chefredakteur des Norddeutschen Rundfunks, Hamburg

Moderation:
Dr. Felix Osterheider
Vorstand KOKOS® AG, Journalist, Unternehmensberater für Kommunikation