Courage-Preis 2003
Joachim Gauck
„Mit einem Preis ausgezeichnet zu werden, weckt zunächst zwiespältige Gefühle. Hat man den Preis verdient? Wird man instrumentalisiert, wurde man missverstanden? Wenn man jedoch für couragiertes Handeln ausgezeichnet wird und auf die Galerie der bisher geehrten und ausgezeichneten Persönlichkeiten blickt, verfliegen die Bedenken und Freude dominiert. Mich hat es gefreut, für die „Aufarbeitung der deutschen Geschichte" in den vergangenen Jahren geehrt zu werden. Die illustren Namen der Geehrten zeigen, zu welch einer Institution der Courage-Preis mittlerweile geworden ist. Mein besonderer Glückwunsch gilt den Gründern und Mitgliedern des Komitees. Seit neun Jahren weisen sie darauf hin, wie wichtig, aber auch Beispiel gebend, couragiertes Handeln ist, und dadurch machen sie sich für das Wohl der Gemeinschaft stark. Dem Komitee Courage wünsche ich deshalb weiterhin eine erfolgreiche Arbeit und hoffe, dass noch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger für ihren Mut belohnt werden können!“ Der Theologe und „Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR" machte sich Ende der 80er Jahre gegen die SED-Diktatur stark und gehört zu den Mitbegründern des „Neuen Forums". Besonders bekannt war Gauck für seine offenen und kritischen Worte. Den Courage-Preis 2003 bekam er für seine Appelle zur gesellschaftlichen Erneuerung und für sein Engagement für Freiheit und Gerechtigkeit verliehen. Mit viel Besonnenheit und Beharrlichkeit hat Joachim Gauck einen zentralen Beitrag zur Wiederversöhnung geleistet. Gäste am Kamin 2003Gesprächsthema Joachim Gauck Christian Wulff Prof. Dr. Faruk Sen Günter Schabowski Oberst Bernhard Gertz Moderation: |